Traditionell schauen wir im März auf die Lage der Gleichberechtigung. Der März, mit dem Weltfrauen*tag am Achten des Monats, feiert schon seit 100 Jahren die Frauen* der Gesellschaft, und gleichzeitig wird dieses bewusste Schauen auf 50% der Gesellschaft immer wieder kontrovers diskutiert. Aus den eigenen Reihen kommt Kritik daran, dass ein einzelner Tag nicht die Ungerechtigkeit der Gesellschaft wett macht und von den Konservativen hört man den Ruf nach einem Äquivalent für Männer. Doch schaut man sich die eine oder andere Statistik für den Arbeitsmarkt an, sieht man, dass 364 Tage im Jahr Weltmännertag ist, denn sie verdienen mehr, werden schneller befördert und sind häufiger in Vollzeit beschäftigt (vgl. Bpb, Die soziale Situation in Deutschland, Zahlen & Fakten).

Auch in der Kultur- und Kreativwirtschaft ist die Diskrepanz deutlich. Laut KfW-Gründungsmonior sind nur 35,9% der Gründenden weiblich* und die Gender Pay Gap in in Kultur-, Bildungs- und Medieneinrichtungen beträgt um die 20% zu Gunsten der männlichen Kollegen. Auch in den Museen ist es nicht anders: Auch wenn sich in den letzten Jahren viel getan hat, sieht man Frauen* oft nur auf den Bildern und nicht auf den Schildern daneben, denn wie die Guerilla Girls bereits 1986 feststellten, ist es für Frauen am einfachsten in einem Museum gezeigt zu werden, wenn sie nur leicht bekleidet sind. Doch warum ist das so? Nicht nur durften Frauen* bis weit in das 20. Jahrhundert noch keinen Beruf ausführen ohne die Erlaubnis ihres Vaters oder Ehemanns, wenn sie einer Erwerbstätigkeit nachgingen, wurde diese oft durch Schwangerschaft, Kindererziehung oder andere Care-Tätigkeiten unterbrochen, während die Männer diese Aufgaben oft nicht erfüllen mussten. Auch heute ist es noch so, dass Frauen* in Deutschland täglich knapp 70min mehr für den Haushalt tun als Männer (vgl. Statista, Wie lange Männer und Frauen im Haushalt arbeiten)

Wenn wir uns im März auch in den PONG.Li Studios fragen, wie ist es um die Gleichberechtigung gestellt, sehen auch wir, dass es noch einiges zu tun gibt. Auch wenn wir mehr Frauen als Männer im Team haben und die Vollzeitstellen 3:1 von Frauen besetzt werden, sehen wir, dass es gesellschaftlich noch ein weiter Weg zur Gleichberechtigung der Geschlechter ist. Diesen Weg beschreiten wir gerne auch in Zukunft weiter und gehen progressiv voran, denn wir möchten eine Arbeitsrealität schaffen, in der niemand aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder der Sexualität benachteiligt wird. Unseren Hauptsitz haben wir nicht umsonst in Karlsruhe, der Stadt der Grundrechte.